Der Parasit Toxoplasma gondii ist der Verursacher von Toxoplasmose. Es wird auf vielfältigen Wegen übertragen. Besonders groß ist die Ansteckungsgefahr durch den Verzehr von rohem oder nicht ausreichend gegartem Fleisch. Schweine- und Schaffleisch ist eine häufige Toxoplasma gondii-Quelle. Weitere mögliche Ansteckungswege sind unzureichend gewaschenes rohes Gemüse und Salat, sowie Früchte, die in der Nähe des Erdbodens wachsen, zum Beispiel Erdbeeren. Auch über die Erde kann man sich mit Toxoplasmose anstecken, etwa bei der Gartenarbeit.
Auch im Kot von frisch mit Toxoplasmose infizierten Katzen können sich Toxoplasma gondii-Parasiten befinden. Diese können unter günstigen Bedingungen einige Monate überleben und sind damit ein möglicher Übertragungsweg. Vor allem in feuchter Erde können die Einzeller lange überleben.
Das Toxoplasma gondii befällt nach einer Inkubationszeit von etwa zwei bis drei Wochen überall im Körper Zellen und ruft Entzündungen hervor.
Die Erstinfektion mit Toxoplasmose verläuft in der Regel ohne oder nur mit geringen Symptomen. Zeigen sich Beschwerden, sind sie meist nicht eindeutig zuzuordnen. Häufig kommt es zu einem grippeähnlichen Gefühl mit leichtem Fieber und besonders am Hals vergrößerten Lymphknoten. Meist wird die Toxoplasmose-Infektion nicht als solche bemerkt.
Bei Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem verläuft die Toxoplasmose-Infektion schwerer mit ausgeprägten Symptomen. Dazu gehört ein schweres Grippegefühl mit starken Kopf- und Gliederschmerzen und hohem Fieber. Es kann außerdem zu Nackensteifheit, Bewusstseinsstörungen und Lähmungen kommen.
Toxoplasmose in der Schwangerschaft
Tritt eine Erstinfektion mit Toxoplasmose in der Schwangerschaft auf, kann das Ungeborene geschädigt werden. Je nach Stadium der Schwangerschaft sind Schädigungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) oder der Organe möglich. Das Risiko einer Fehl- oder Totgeburt steigt an.
Wie diagnostiziert man Toxoplasmose?
Die Diagnose von Toxoplasmose erfolgt über eine Blutuntersuchung. Dafür werden Antikörper gegen den ursächlichen Parasiten Toxoplasma gondii im Blut nachgewiesen.
Befinden sich sowohl das IgG- also auch das IgM-Antigen in der Blutprobe, gilt eine Infektion mit Toxoplasmose-Erregern als sicher.
Wie wird Toxoplasmose therapiert?
In den meisten Fällen ist eine Behandlung von Toxoplasmose nicht notwendig. Bei einem gesunden Abwehrsystem wird der Körper mit der Infektion alleine fertig, zumal die Erstinfektion mit Toxoplasmose-Erregern häufig gar nicht bemerkt wird. Zeigen sich starke Symptome (in der Regel bei abwehrgeschwächten Menschen), werden Medikamente eingesetzt.
Alle Medikamente, die zur Behandlung der Toxoplasmose eingesetzt werden, hemmen bestimmte Stoffwechselvorgänge der Toxoplasmose-Erreger. Es empfiehlt sich der Einsatz der Wirkstoffe Pyrimethamin mit Folsäure und Sulfonamid. Sulfonamid ist ein Antibiotikum, das den Stoffwechsel der Parasiten gezielt hemmt.
Kommt es während der Schwangerschaft zu einer Erstinfektion mit Toxoplasmose, ist eine Behandlung zwingend erforderlich. Auch hier empfiehlt sich die Kombination von Pyrimethamin mit Folsäure, sowie die Gabe eines Antibiotikums mit dem Wirkstoff Sulfonamid. Die Therapie wird mindestens vier Wochen lang durchgeführt.
Verlauf von Toxoplasmose: lebenslanger Immunschutz
In der Regel verläuft Toxoplasmose harmlos. Lediglich die angeschwollenen Lymphknoten können noch mehrere Wochen nach Abheilung der Infektion fortbestehen. Nach der Erstinfektion mit Toxoplasmose besteht ein lebenslanger Immunschutz. Bei einer Immunschwäche ist die Prognose abhängig von der Schwere der Infektion sowie vom Allgemeinzustand.
Kann man Toxoplasmose vorbeugen?
Eine Infektion mit Toxoplasma gondii lässt sich nicht sicher verhindern. Jedoch verringert man die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erheblich, wenn man bestimmte Risikofaktoren meidet. Zu den Risikofaktoren gehören:
Es ist außerdem sinnvoll, sich vor dem Essen gründlich die Hände zu waschen. Auch nach der Gartenarbeit, bzw. dem Kontakt mit Erde ist es ratsam, die Hände gründlich zu waschen. Empfehlenswert ist die regelmäßige Reinigung der Katzentoilette mit heißem Wasser.
Während einer Schwangerschaft sollte auf das Säubern der Katzentoilette verzichtet werden. Wenn das nicht möglich ist, ist es ratsam, dabei Handschuhe zu tragen.
Quellen:
Classen, M. et al: Innere Medizin. Urband & Fischer, München 2004
Online-Informationen des Robert Koch Institut: www.rki.de (Stand: Dezember 2007)
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. de Gruyter, Berlin 2007